Nachdem wir letzte Woche uns mit dem Thema der Altersdiversität beschäftigt hatten, befassen wir uns diese Woche mit der wohl am häufigsten diskutierten Art der Diversität, der Geschlechterdiversität.  In vielen Unternehmen dominiert ein Geschlecht und führt zu einem Geschlechter-Ungleichgewicht. Passend zum am 08. März stattfindenden Weltfrauentag, werfen wir einen Blick auf die Tech-Branche und der dort klaffenden „Gender-Schlucht“ und deren Hintergründe. 

Eine davon recht stark betroffene Branche scheint die KI-Branche zu sein. Nach dem Global Gender Gap Report 2020 des World Economic Forums, sind nur 26% der Fachkräfte im Bereich KI und Daten vom weiblichen Geschlecht. Gründe kann dies viele haben. Zum einen ist es natürlich weitaus herausfordernder, sich in einer vom anderen Geschlecht dominierten Umgebung durchzusetzen, zum anderen, zum Anderen werden häufig noch Steine in den Weg gelegt. Laut einer Studie von Computer Weekly glauben im Jahr 2020 37% der IT-Mitarbeiter, dass das Einstellen von weiteren weiblichen Mitarbeitenden, den herrschenden Fachkräftemangel nicht beeinflussen würden. Ebenso hatten nur 29% der befragten Unternehmen einen Plan, um für mehr Ausgewogenheit zwischen den Geschlechtern zu sorgen.

Allerdings geht es nicht nur darum, eine ausgeglichene Anzahl zwischen verschiedenen Geschlechtern in seinem Unternehmen vertreten zu haben, sondern auch darum, damit verbundene Probleme, wie beispielsweise das der Gender-Pay-Gap anzugehen. Gehälter – bei gleicher Position – fallen bei weiblichen Mitarbeitenden häufig immer noch niedriger aus, als die der Männer. Ganze 18% verdient die Frau durchschnittlich weniger. Damit fällt der Equal Pay Day fällt dieses Jahr auf den 10. März. Symbolisch bedeutet das, dass Frauen bis zu diesem Datum für kein Gehalt gearbeitet haben, währenddessen Männer schon seit dem 1. Januar bezahlt werden.

Doch wie wirkt man dem nun entgegen? Was muss sich ändern, um mehr Ausgewogenheit bezüglich der Geschlechter in Unternehmen zu erlangen? Viele Experten sind sich einig: Der Kampf der Vielfalt beginnt bei der Erziehung und Bildung. Man müsse weg von der Vorstellung eines „männlichen“ Karrierewegs. Um dies zu ändern, benötigt es mehr weibliche Stimmen, die beispielsweise ihre Erfahrungen aus der KI-Branche mit anderen jungen Frauen teilen. Weitere Ansätze sind das Über-Bord-Werfen von Geschlechterrollen und -erwartungen, sowie der Einsatz des männlichen Geschlechts im Kampf für die Gleichstellung der Geschlechter. 

Wie schaut es bei dir im Unternehmen aus? Würdest du es als geschlechtsdivers bezeichnen, oder muss sich dafür noch einiges ändern? Welchen Beitrag könntest du persönlich leisten?